Neue Saison, neue Liga, neu formierte Mannschaft – und auch ein neuer Kapitän?
Aktuell befindet sich Zweitliga-Aufsteiger Münster im Trainingslager im niedersächsischen Ankum (bis zum 18.7.). Nicht auszuschließen, dass Chefcoach Sascha Hildmann (52) dort auch seine Entscheidung mitteilt, wer künftig bei den Schwarz-Weiß-Grünen die Binde trägt. „Ich bin echt gespannt,“ sagt Ex-Keeper Max Schulze Niehues (35), der nach seinem Karriereende im Sommer erstmals von außen das Geschehen verfolgt. Sich aber dennoch Gedanken macht. In BILD nennt der „treue Max“ (307 Pflichtspiele im Adlertrikot) seine Kandidaten...
Schulze Niehues überzeugt: „Lorenz ist der richtige Preußen-Kapitän!“
● Marc Lorenz (35/linke Außenbahn)
Schulze Niehues: „Eigentlich sehe ich keinen Grund, warum Marc das Amt nicht weiter ausüben soll. Nach seiner Münster-Rückkehr vor zwei Jahren aus Karlsruhe hat er es übernommen und die Mannschaft anschließend mit zum Doppel-Aufstieg geführt. Marc ist meinungsstark, geht voran und identifiziert sich voll mit dem Verein und seiner Heimatstadt. Er besitzt die nötige Erfahrung und hat gerade im wichtigen Endspurt der Vor-Saison, als die 2. Liga tatsächlich immer greifbarer wurde, auch auf dem Rasen konstant und stark abgeliefert. Mein Favorit!“
● Sebastian „Beppo“ Mrowca (Mittelfeld-Abräumer)
Schulze Niehues: „Beppo verfügt ebenfalls über große Routine, ist schon allein wegen seiner zentralen Spiel-Position immer irgendwie mittendrin im Geschehen. Er hat ebenfalls eine klare Meinung, kann sie auch vertreten. Was er bei seinem vorherigen Verein Wehen Wiesbaden bereits unter Beweis gestellt hat, wo er fünf Jahre als Kapitän aufgelaufen ist. Er wird sowohl auf dem Spielfeld als auch in der Kabine von den Kollegen wahrgenommen und akzeptiert. Seine Wort hat Gewicht. Ich könnte ihn mir jedenfalls als Preußen-Kapitän oder „Vize“ sehr gut vorstellen.“
● Mikkel Kirkeskov (32/linker Verteidiger)
Schulze Niehues: „Bei ihm ist es eher so ein Bauchgefühl, da ich Mikkel persönlich leider noch nicht kennengelernt habe. Aber alles, was mir bisher über ihn gesagt wurde, klang sehr positiv. Keiner, der sich in den Vordergrund drängt. Stattdessen in erster Linie durch Leistung überzeugen will. Mit 32 Jahren ist er abgeklärt genug und verfügt durch seine Profi-Stationen in Dänemark, Norwegen, Polen und zuletzt bei Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel über eine Menge internationaler Erfahrung. Dazu kommen zwei A-Länderspiele für seine Dänen. Seine Wikinger-Ausstrahlung wäre dabei sicherlich nicht von Nachteil...
Soweit seine „Top 3“ für das Kapitänsamt. Aber auch für den Mannschaftsrat, der sich in der Regel aus fünf Profis zusammensetzt, hat der frühere Kult-Keeper noch zwei interessante Vorschläge zu unterbreiten...
● Jano ter Horst (22/rechter Verteidiger)
Schulze Niehues: „Jano ist ein bodenständiger Junge und Eigengewächs des Vereins. Er kennt die Strukturen und wäre in meinen Augen ein perfekter Vertreter für die jüngere Generation innerhalb der Mannschaft. Zumal er – wie ich seine sportliche Entwicklung einschätze – in der neuen Saison voraussichtlich auch genügend Spielzeit bekommen dürfte. Für sein Alter ist Jano jedenfalls schon sehr reif und überlegt. “
● Niko Koulis (24/Innenverteidiger)
Schulze Niehues: „Niko ist in der abgelaufenen Saison enorm gereift und zur absoluten Stammkraft geworden. Keiner hatte im Durchmarsch-Jahr mehr Einsatzminuten als er. Auch menschlich gesehen ein großartiger Typ, der mit allen Kollegen im Kader gleich gut auskommt. Und seine Aufgaben stets zu 100 Prozent erfüllt. Nicht nur auf dem Rasen. Ein Platz im Mannschaftsrat würde seine allgemeine Akzeptanz weiter unterstreichen.“
Gewöhnungsbedürftig für Max Schulze Niehues ist es natürlich, erstmals seit 13 Jahren selbst nicht mehr im Trainingslager mitzumischen. „Schon ein wenig komisch, daheim zu sein, während die ehemaligen Mitspieler in Ankum schwitzen. Denn – trotz aller Anstrengungen – macht so eine Woche ja auch Spaß.“
Wobei er aber nach wie vor versichert, dass sein frei gewähltes Karriereende genau zum richtigen Zeitpunkt war. „Sich mit einem Sieg im entscheidenden Aufstiegsspiel gegen Unterhaching vom Profi-Fußball zu verabschieden und dabei sogar noch einen Elfmeter zu parieren – mehr geht nicht,“ so Schulze Niehues, der im November das nächste Kapitel in seinem (Berufs-)Leben aufschlägt. Dann beginnt seine Zeit als Lehrer für Geschichte und Sport.
An welcher Schule genau wird ihm erst ihm August mitgeteilt. Klar ist bislang nur, dass man an ihr das Abitur bauen kann. Also Gesamtschule oder Gymnasium. Und sie höchstwahrscheinlich – wegen seiner familiären Situation mit Frau und Tochter – in der Stadt oder im Randgebiet von Münster angesiedelt sein wird
Ganz ohne Fußball geht's aber auch dann noch nicht. Schulze Niehues bleibt den „Adlerträgern“ weiter als Torwart-Trainer im Junioren-Bereich erhalten. Einmal Preuße, immer Preuße...
BILD Gutscheine
BILD Vergleich
Partnerangebote
